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Was summt denn da?
Unsere wichtigsten heimischen Insekten.

Die Welt der Insekten ist riesig: Fast eine Million Insektenarten sind bisher wissenschaftlich erfasst worden, das sind mehr als 60 Prozent aller beschriebenen Tierarten. In Deutschland tummeln sich immerhin noch mehrere tausend Insektenarten. Manche dieser sechsbeinigen Kerbtiere empfinden wir als aufdringlich und lästig, anderen begegnen wir mit freundlicher Neugier, wie dem bunt schillernden Schmetterling, der gutmütigen Hummel oder dem schwarz gepunkteten Marienkäfer, der als Glücksbringer gilt.

Das Zusammenspiel zwischen Insekten und anderen Tieren oder Pflanzen eines Ökosystems hat sich in Jahrmillionen eingependelt. Deshalb ist es in jedem Einzelfall problematisch, wenn fremde Arten eingeschleppt werden oder wenn alteingesessene Arten verschwinden. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn bestimmte Wirtspflanzen nicht mehr ausreichend vorhanden sind. Die wichtigsten Insekten, die bei uns in Mitteleuropa traditionell beheimatet sind, werden hier kurz vorgestellt. Mit ein bisschen Glück und Geduld kann man sie auf jeder Wildblumenwiese beobachten.

Ackerhummel

Die Ackerhummel erkennt man an der starken Behaarung und der gelblichen bis rötlichbraunen Färbung. Sie ist zwischen der Nordsee und den Alpen weit verbreitet und gilt als anpassungsfähiger Kulturfolger. Das Nest der Hummel kann oberirdisch und unterirdisch angelegt werden. Bevorzugt werden alte Mäuse- und Vogelnester; auch in Ställen und Schuppen kann man Nester finden. Zu den bevorzugten Nahrungspflanzen zählen Taub- und Schwarznessel, Springkraut, Wicken, Rot- und Weißklee, Eisenhut, Disteln, Johannisbeeren und Obstbäume.

Marienkäfer

Marienkäfer zählen zu einer weltweit verbreiteten Familie von halbkugeligen Käfern, deren Deckflügel eine unterschiedliche Anzahl auffälliger Punkte aufweisen. Der in Deutschland bekannteste Marienkäfer ist der Siebenpunkt-Marienkäfer. Die kleinen Käfer sind beliebt, weil sie im Gartenbau und in der Landwirtschaft nützlich sind, da sie allein in ihrer Larvenzeit bis zu 3.000 Pflanzenläuse oder Spinnmilben fressen. Die auffällige Färbung dient als Warnsignal an Fressfeinde; zusätzlich haben Marienkäfer einen unangenehmen, bitteren Geschmack, der sie als Nahrung unattraktiv macht.

Kleiner Fuchs

Der Kleine Fuchs ist ein Schmetterling aus der Familie der Edelfalter. Seine Flügel haben eine orange Grundfärbung und am Rand ein schwarz, gelb und weißes Fleckmuster. Die Schmetterlinge ernähren sich vom Nektar verschiedener Pflanzenarten. Allein in Baden-Württemberg sind weit über 200 Nahrungspflanzen bekannt, die sie besuchen. Die Entwicklung vom Ei bis zum Falter ist stark temperaturabhängig und dauert zwischen einem und zwei Monaten. Die Raupen werden nicht von Vögeln gefressen, wohl aber ihre Puppen; wahrscheinlich wirkt die auffällige Färbung der Raupen abschreckend.

Hainschwebfliege

Die Hainschwebfliege zählt in Mitteleuropa zu den häufigsten Schwebfliegenarten und ist in den verschiedensten Lebensräumen zu beobachten. Die Fliegen haben eine Körperlänge von 7 bis 12 Millimeter und einen etwas langgestreckten, schlanken Körperbau. 2004 wurde die Hainschwebfliege zum „Insekt des Jahres“ gewählt. Die Fliegen gelten als starke Blütenbesucher und sind auf fast allen Blütenarten zu finden. In den vergangenen Jahren wurde allerdings ein starker Rückgang bei der Zahl der erfassten Tiere festgestellt. Die Forscher führen das vor allem auf den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft zurück.

Florfliege

Von den Florfliegen oder Goldaugen sind etwa 2.000 Arten bekannt, 70 davon in Europa. Die Familie ist nach der gewebeartigen Struktur (Flor) ihrer Flügel benannt. Die zart wirkende Fliege war in Deutschland 1999 das „Insekt des Jahres“. Die Insekten ernähren sich von Pollen, Nektar und Honigtau. Die Larven sind allerdings räuberisch und erbeuten kleinere Insekten, insbesondere Blattläuse, weswegen man sie auch als Blattlauslöwen bezeichnet. In der Land- und Forstwirtschaft werden sie als Nützlinge betrachtet und auch für die biologische Schädlingsbekämpfung gezüchtet.

Wildbiene

Als Wildbienen bezeichnet man sämtliche Bienenarten mit Ausnahme der Honigbienen. Es gibt etwa 30.000 unterschiedliche Wildbienenarten auf der Erde, in Deutschland sind es etwa 550. Die Arten unterscheiden sich durch Größe, Färbung oder Musterung, sie zeigen Längen zwischen 1,3 Millimetern und drei Zentimetern. Sehr verschieden sind auch die bevorzugten Nahrungspflanzen: Viele allein lebende Wildbienen sind auf eine einzige Pflanzenart angewiesen, andere Arten hingegen können Pollen von verschiedenen Pflanzen nutzen, sie sind damit auch längere Zeit im Jahr aktiv. Wildbienen sind heute stark gefährdet.